Ettlinger Carneval Verein e. V.
 

Die Dohlenaze

Oberzunftmeister: Adrian P.

Zunftmeister: Lukas P. 

(E-Mail: dohlenaze@ettlinger-carneval-verein.de)



Warum die Ettlinger Dohlenaze heißen:

Ignatius von Loyola war der Gründer des Jesuitenordens. Auch in Ettlingen gab es seit dem 17. Jahrhundert ein Jesuitenkloster.Es war daher üblich, daß viele Jungen auf den Namen Ignaz getauft wurden. Die Abkürzung war "Naze". Zu jener Zeit hatte Ettlingen noch keine unterirdische Abwasserleitung. Die Abwässer flossen alle in muldenförmigen Gräben, die die Bevölkerung als "Dohlen" (heutzutage wird ein Gully generell als Dohle benannt) bezeichneten. Diese gräben waren mit Holz, Eisen- oder Steinplatten abgedeckt.Mit Ihren Holzschuhen trampelten vor allem die Ettlinger Buben auf den Platten herum, da dies einen gewaltigen Lärm erzeugte.So kam es im Laufe der Zeit, daß man die Ettlinger bald als "Dohlenaze" bezeichnete.Dieser Übername ist bis heute geblieben.

Über unser Narrenkostüm:

Was unser "Häs" zu bedeuten hat:
Das "Häs" ,bezeichnet im Umfeld der schwäbisch-allemannischen Fasnet, das Narrenkostüm, das meist aus einer "Larve" genannten , holzgeschnitzen Gesichtsmaske und einem vollständig handgearbeiteten Narrenkleid besteht.
Aus dem Barrock stammen die "Weißnarren" (Fastnachtsfiguren, die in der Schwäbisch-Allemannischen Fasnet auftreten). Sie haben einen weißen, bemalten Leinenanzug, meist eine glatte Gesichtsmaske (Glattlarve) mit freundlich wirkendem Gesichtsausdruck.

Die Ettlinger "Dohlenaze" sind solche "Weißnarren".
Die Narrenfigur bezeichet einen Träger eines weißen Leinengewandes, dessen Jacke, Hose und Larvenhaube - sein Narrenhäs - mit Ölfarben bemalt sind.
Zur Ausstattung der Narren gehören häufig noch weitere Attribute, die eine symbolische Bedeutung haben, oder auch nur dazu, um mit den Zuschauern, Schabernack zu treiben.

Die Dohlenaze haben hierfür ihre "Rätschen", welche großen Lärm machen können.


Bedeutung der Bemalung des Dohlenaze-Häs:


Traditionell tragen die Dohlenaze Holzschuhe, welche in ihrer eigenen Geschichte über die Ettlinger Lausbuben ihren Ursprung haben.

Außerdem tragen sie gelbe Stulpen, was ihre traditionelle Zugehörigkeit zu den "Gelbfüßlern" aufzeigt. "Gelbfüßler" ist ein Neckname, mit dem früher Schwaben, aber in diesem Fall auch Badener, bezeichnet werden. Ursächlich sind ebenfalls die vom badischen Regiment in 18. Jahrhundert getragenen gelben Gamaschen.
Das Oberteil der "Dohlenaze" ist auf der Vorderseite mit einer Nonne, einem Sauhirten und mehreren Schweinen bemalt. Auf der Rückseite ist ein Lauerturm (das Wahrzeichen Ettlingens) zu sehen, der auf dem Kopf steht.

Die Ärmel, die Hose und die Mütze sind mit Eicheln und Eichenblätter in mühevoller Handarbeit von jedem einzelnen Dohlenaze persönlich bemalt.
Dies alles basiert auf einer alten Ettlinger Sage.

Die Ettlinger Sage zum Ursprung des Dohlenaze-Kostüms:

Die Ettlinger Gemarkung ist früher bis hinter Frauenalb gegangen. Im Moosalbtal, in den Eichenwäldern, hatten die Ettlinger damals ihre Sauweide. Das brachte natürlich einen mächtigen Gestank mit sich und war ein ständiger Streitpunkt zwischen den Nonnen aus dem Kloster Frauenalb, den Sauhirten und den Ettlinger Stadtvätern. Aber die Ettlinger blieben stur bei ihrer Sauweide. Im Jahr 1402 am Nikolaustag, beschlossen die Nonnen von Frauenalb den Sauhirten mit samt seinen Säuen zu vertreiben. Die Äbtissin vornweg mit Kreuz und allen anderen Klosterfrauen mit Fackeln, Hauen, Hacken und auch Heiligenbildern hinterher.

Sie haben dann tatsächlich den Sauhirt mit seinen Säuen vertrieben und die Ställe im Moosalbtal niedergerissen. Säue und Sauhirt sind nach Ettlingen gerannt und in der Stadt hat es ein großes Geschrei gegeben. Die Stadtväter haben dann unter ihrem Schultheiß diskutiert, dass sie sich solches nicht von Nonnen gefallen lassen. Auch aus den Eichenwäldern aus dem Moosalbtal lassen sie sich nicht vertreiben, weil Eicheln als Mast für die Säue hervorragend sind.

So beschlossen sie Rache zu nehmen. Auch die Bürgerschaft war ohne Ausnahme ihrer Meinung. So zogen alle einhellig nach Frauenalb zum Kloster, ausgerüstet mit Hacke Spaten, Sense, Dreschflegel und was es sonst noch so an Werkzeugen gab. Mit Fackeln haben sie dann in ihrer Wut das ganze Kloster abgebrannt.
Die Äbtissin hat sich das nicht bieten lassen und hat beim Markgraf Klage geführt.
Der war natürlich über das Brandschatzen der Ettlinger sehr verärgert und hat diesen Strafe auferlegt.

Die Säue müssen in Zukunft in der Seewies gehütet werden, dort gab es nur saures Gras, das Moosalbtal wird dem Kloster Frauenalb zugesprochen und die zwölf Ratsherren werden zum Tode verurteilt.

Am Gerichtstag ist dann der Markgraf mit seinem ganzen Gefolge gekommen, dabei auch sein Hofnarr der Hans von Singen. Eine Tribüne war aufgebaut, der Henker ist gekommen, alle Bürger haben herumgestanden und dann ist der erste Kopf gerollt. Da haben alle gemerkt, dass es ernst ist. Bei jedem Kopf haben die Bürger dem Markgraf untertänig zugejubelt, trotzdem doch alle mit in Frauenalb gebranntschatzt hatten.

Nur der Hofnarr hat nicht mit gejubelt und als der Markgraf ihn fragte, was ihm nicht gefalle, meinte er, wenn es Kohlköpfe wären, die jedes Jahr wieder nachwachsen würden, dann täte es ihm auch gefallen, aber so nicht. Da Hofnarren ihrem Herrn alles sagen dürfen auch Hinweise und Ratschläge geben dürfen, so hat der Markgraf den zwölften Ratsherrn begnadigt. Aber eine unangemessene Sache zur Erinnerung an die Geschichte ist bis in die heutige Zeit zurück geblieben.
Der Markgraf hat damals auch beschlossen, dass im Ettlinger Stadtwappen für alle Zeiten der Lauerturm auf dem Kopf zu stehen habe, weil ja alle Ettlinger Bürger verdreht sind. Unsere Dohlenaze-Kostüme zeigen Ettlinger Lausbuben von der Gasse und haben einen geschichtlichen Hintergrund von unserer Stadt Ettlingen.



Die Dohlenaze sind in der Fasnachtskampagne auf zahlreiche Umzüge in der Region um Ettlingen unterwegs. Schaut bei Termine / Umzüge nach, um sicher zu gehen, dass auch ihr nächstes Mal dabei seid! Außerdem sind wir immer in den Ettlinger Kindergärten am Schmutzingen Donnerstag dabei, um den Kindern die Angst vor unserem Häs zu nehmnen.

Außerhalb der Kampagne treffen wir uns zu Grillpartys, Ausflügen zu befreundeten Vereinen, zum Flammkuchen-Essen, auf dem Weihnachtsmarkt und vielem mehr. Wenn auch du Lust bekommen hast bei uns mitzumachen, melde dich ganz unverbindlich! Unser Treffen findest meist Montags um 20 Uhr im Vereinsheim statt.

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